Service am Kunden vorbei und im Zweifel fahrlässige Körperverletzung

Guten Tag,

seit 2011 war ich Mitglied der Volksbank in Hamburg. Betonung liegt hier auf WAR, denn meine Kündigung ist nun sicher und ich werde die Bank wechseln.

Was ist passiert?

Alles begann damit, dass im vergangenen Jahr 60,- EUR für eine Leistung, welche ich nie in Auftrag gegeben hatte, von meinem Konto der Volksbank in Hamburg abgezogen wurde. Nachdem ich mich darüber beschwerte, war man dort lediglich gewillt, mir einen Teil zurück zu erstatten.
Weiter ging es allerdings damit, dass meine EC-Karte zum Ende des Jahres 2021 auslief. Bereits im November wurde mir die neue EC-Karte angekündigt, was in den Jahren zuvor allerdings wunderbar funktioniert hatte. Nur dieses Mal kam alles anders.
Aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen wollte die Deutsche Post mir die neue Karte laut Mitarbeiterin der Volksbank Hamburg wohl nicht zustellen. Insgesamt dreimal schien es nicht zu klappen, wodurch auch der Dezember fast vorbei war, womit der Druck nun erheblich stieg.
Musste ich schließlich meine monatlichen Fixkosten via Online-Banking regeln, was ich über Smart-TAN-Plus mit einem entsprechenden Generator tat.

Die Mitarbeiterin, welche dort für mich zuständig war, erwies sich als höchst unfähig. Erst durch eine Anwältin konnte ich es erwirken, dass die neue Karte in die Filiale der Volksbank geliefert wurde, damit ich sie dort abholen kann. Allerdings auch erst zum 04.01., was mich zeitlich extrem unter Druck gesetzt hatte.
Wie es allerdings zusätzlich der Zufall wollte, wurde ich krank. Mit einer fiesen Erkältung lag ich flach, und ich meine wirklich flach. Aber da ich die Karte nebst PIN nunmal dringend brauchte, jedoch niemanden vor Ort anstecken wollte, ich anwaltlich auch gut angebunden bin, stellte ich einem engen Freund eine Vollmacht darüber aus, ihm die EC-Karte nebst PIN für mich auszuhändigen.

Als ich via Telefon dies ankündigen wollte, konnte ich niemanden erreichen. Kurze Zeit später, als mein enger Freund vor Ort war, rief mich die Mitarbeiterin der Volksbank Hamburg an. Sie erklärte mir, dass sie sich angeblich strafbar machen würde, würde sie meinem engen Freund die Sachen aushändigen. Ich müsste persönlich vorbeikommen.
Es schien egal, wie gut ich argumentierte. Selbst, nachdem ich ihr erklärte und mehrfach betonte, dass ich niemanden anstecken wollte, jedoch dringend die Karte brauchte und rechtlich alles in Ordnung sei, beharrte sie darauf, dass ich doch bitte persönlich in die Filiale komme. Noch an diesem Tag.

Gut, ich machte mich dann auf den Weg. zu allem Überfluss ereilte mich zusätzlich ein Asthma-Anfall. Als ich dort ankam, war ich entsprechend gut drauf: Fiebrig, Schmerzen und Atemnot. Mein bester Kumpel war auch noch vor Ort. Dieser erklärte mir, dass er den Mitarbeitern vor Ort erklärt hatte, dass ich krank war, sie trotzdem darauf bestanden, ich müsste persönlich vorbeikommen.

Als ich dann in die Filiale ging, kam ich kaum einen Meter voran - da kam mir schon ein Herr entgegen, der mir direkt die EC-Karte in einem Schreiben in die Hand drückte. Ohne meinen Personalausweis oder andere Ausweisdokumente einzufordern, mit denen ich mich zunächst einmal auszuweisen gehabt hätte. Entsprechend erstaunt reagierte ich.

Daraufhin habe ich den Leuten dort erst einmal eine kleine Standpauke gehalten: Ich erklärte ihnen, dass ich es irrwitzig fände, dass sie sich "nicht strafbar" machen wollten, es jedoch riskierten, dass ich unter Umständen etwas verschleppe, trotz dass sie alle wussten, dass ich schwer erkältet war. Dieses fiele dann unter fahrlässiger Körperverletzung. Ferner habe ich auch nochmal die Sache mit den 60,- EUR erwähnt, welche ihnen nie zustanden. Da hatte man plötzlich kein Problem damit gehabt, sich strafbar zu machen. Wobei ich dann aber auch nochmal erklärte, dass mit der Vollmacht alles RECHTENS gewesen wäre. Interessant also, wie hier eine Rechtsumkehr stattgefunden hatte. Aber nicht mit mir!

Frecherweise hatte der "Herr" mich regelmäßig versucht, zu unterbrechen, wodurch mein Kumpel angehalten war, ihm des öfteren lautstark zu vermitteln, er möge mich doch bitte ausreden lassen und zuhören. Ohnehin war es aufgrund meiner Erkältung (mir war schwindelig) und meines Asthma-Anfalls (Kurzatmigkeit) schwer genug, überhaupt zu reden.

Nachdem ich dann fertig war, verließ ich die Filiale. Erst draußen bemerkte ich leider, dass der Herr mir lediglich die (gesperrte) EC-Karte gab, ohne PIN! Entsprechend hatte ich von zuhause aus nochmal dort angerufen, weil nochmal rein wollte ich da nicht mehr.
Kurzerhand wurde ich zu dem "Herrn" durchgestellt - und wie der mit mir geredet hat, war beispiellos:
Er hätte mir alles ausgehändigt, weiß er ja nicht, was ich damit gemacht hätte. Und von wegen ich hätte ihn ja nichtmal ausreden lassen und so. Aber ich könnte für 10,- EUR eine neue PIN beantragen, was ja bis zu 14 Tage in Anspruch nehmen würde.
Wie er über meinen Freund geredet hatte, mag ich hier gar nicht in die Tastatur nehmen.

Notgedrungen hatte ich eine neue PIN beauftragt.

Die wichtigsten Überweisungen, die ich so nicht tun kann bisher, hatte ich mithilfe guter Freunde erledigen können. Denn was Tage später für eine Benachrichtigung kam, ... ich sag mal so: Egal, wie tief man die Messlatte guten Geschmacks hängt. Es findet sich doch immer jemand, der es hinbekommt, aufrecht darunter hindurch zu laufen.

Die Volksbank Hamburg kündigt mir mein Konto, weil ihnen "mein Verhalten nicht gefallen hat". Aber so steht es nicht in dem Papier, das ich ausfüllen soll. Dort wird es so gedreht, als würde ich von mir aus kündigen. Aber ehrlich? Wenn die meinen, die können so mit ihrer Kundschaft umgehen, sollen sie mal. Ich weiß zumindest jetzt, woran ich nach über 10 Jahren bei der sog. "Volks"-Bank (lel) bin und habe bereits eine bessere Alternative gefunden.

Mein Rat: Geht zu jeder anderen Bank. Niemand sollte sich über's Ohr hauen lassen. Niemand.