Stornierungsgebühren

Am 29.04.23 besuchten wir am Nachmittag Möbel Höffner im Elbepark Dresden, um uns, völlig ohne Kaufabsichten, Tipps bei der Raumgestaltung unserer Ferienwohnung zu holen. Anhand eines mitgebrachten Grundrisses suchten wir nach Hilfe, im besten Fall durch ein im Unternehmen vorhandenes Raumplanungsprogramm, u. a. für die richtige Platzierung der Steckdosen und Lichtschalter. Dabei gerieten wir an einen Verkaufsberater, der bereit war dies, allerdings anhand konkreter bei Höffner angebotener Einrichtungsgegenständen, zu tun. Schnell waren scheinbar passende Möbel gefunden, die als sehr hochwertig angepriesen wurden.
Der vorgerückten Uhrzeit geschuldet, bei der sich der Verkäufer nach eigener Aussage eigentlich bereits seit zwei Stunden im Feierabend befand, führte unsere Begeisterung und das Bauchgefühl zu einer übereilten Kaufentscheidung. Erst am Morgen danach wurde uns bewusst, dass durch den Fahrplan unserer energetischen Haussanierung (3 Baustufen über 2,5 Jahre) und anschließende
Nutzung der beplanten Wohnung als Zwischenquartier keinerlei Platz vorhanden ist und eine Neueinrichtung (wenn überhaupt) erst frühestens Ende 2024 möglich wäre. Daher müssen wir den Kauf stornieren, was wir sofort am 2.5.23 auf einer Internetseite von Höffner taten. Noch am selben Tag wurde uns der Stornierungswunsch nur nach Zahlung eines Schadensersatzbeitrages in Höhe von 10 % (1.000 €) ggf. zur Bewilligung in Aussicht gestellt.
Weder hatten wir vorab Kenntnis noch wurden wir durch den Verkäufer auf das fehlende Widerrufsrecht hingewiesen. Und auch mit viel Mühe lässt sich aus den verklausulierten Formulierungen in den AGB für uns nicht ableiten, dass es kein Recht auf Widerruf gibt. Selbst wenn wir die AGB vor Unterzeichnung des Kaufvertrages gelesen hätten, wären wir ohne mündliche Aufklärung nicht über die besondere Regelung gestolpert. Wir sind sehr verwundert und iriitiert über die unterschiedlichen Geschäftsbedingungen von Höffner zwischen dem Online- und Präsenzverkauf. Wir können keinen Unterschied von Höffner im Verhältnis zu seinen Lieferanten erkennen, ob Waren online oder im stationären Handel verkauft werden. Daher sollte ein am nächsten Werktag (2.5.23) ausgesprochener Stonierungswunsch kostenlos möglich sein. Erst recht dann, wenn die Serviceleitung vorsorglich die Bestellung beim Lieferanten zurückgestellt hatte (Antwort auf unsere Stonierungsanfrage, ebenfalls vom 2.5.23)
Wir würden es auch bedauern, wenn wir im Ergenbnis mitnehmen sollen, unsere Einrichtungsgegenstände zukünftig nur noch online kaufen zu müssen, da im Falle der Fälle nur dort faire Verbraucherregelungen existieren.
Auch eine sehr ausführliche und sachliche Beschreibung der Hintergründe als Erwiderung der Ablehnung unseres Wunsches vom 7.5.23 wurde am 15.5.23 wiederrum durch die Serviceleitung Höffner abgelehnt.