Respektloses Verhalten, Zugausfall

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Sonntag den 23.06.2024 haben meinen Freundinnen und ich unsere 2 Tägige Radtour beendet und wollten mit dem Zug die Heimreise antreten. Am Bahnsteig Hofgeismar-Hümme kauften wir drei Fahrscheine um bis nach Willingen zu reisen. Wir nahmen den Zug S / RT1 von Hofgeismar-Hümme und wollten bis Vellmar-Obervellmar fahren um dort in den RB 4 nach Korbach umzusteigen. Der Zug war relativ leer, mit unseren Rädern war noch ein weiteres im Abteil. Doch schon an der nächsten Station "Hofgeismar" angekommen, kam die Zugfahrerin aus ihrem Kämmerchen und hat uns unvermittelt angeschrien(!). Wir hätten sofort den Zug zu verlassen mit den Rädern, weil nun zwei Rollstuhlfahrer einsteigen würden.
OK, vom Prinzip her hatten wir natürlich vollstes Verständnis. Nur wir wussten überhaupt nicht wie uns geschieht in diesem Moment, da wir mit der Sicherung unserer Räder beschäftigt waren, hatten wir auch gar nicht gesehen dass Rollstuhlfahrer einsteigen wollten. Als wir nicht sofort reagierten weil wir dachten, dieses Geschrei wäre ein dummer Scherz, schrie die Mitarbeiterin weiter und weiter und weiter. Wir haben dann versucht ein Gespräch zu suchen, haben unsere Hilfe angeboten und gesagt, dass wir doch alle gemeinsam mit dem Zug weiterfahren könnten, da dieser wie gesagt nicht voll besetzt war. Aber es wurde wieder einfach nur geschrien, bis wir peinlich berührt den Zug auch verlassen haben.
Geschockt von der Art und Weise standen wir dann auf dem Bahnhof in Hofgeismar. Diese Art und Weise wie die Mitarbeiterin mit uns umgegangen ist, geht leider gar nicht! Wir sind ganz normale, hilfsbereite, vernünftige Frauen Mitte 40, fühlten uns in dem Moment aber wie irgendwelche Assis!

Gut, erst mal überlegen wie es weitergeht. Wir beschlossen den nächsten Zug zu nehmen, der eine Stunde später abfahren sollte. Es gab keine Toilette auf dem Bahnhof, nebenbei bemerkt. Eine Minute bevor der Zug einfahren sollte, kam die Durchsage, dass dieser ausfallen würde! In der APP war dieser Zug allerdings (auch Stunden später noch) weiterhin aufgeführt. Somit haben wir eine Stunde umsonst auf dem Bahnsteig verbracht anstatt diese Zeit für eine alternative Heimreise zu nutzen.

Da wir uns nun nicht weiter auf den evtl. kommenden nächsten Zug verlassen wollten, fuhren wir also mit den Rädern von Hofgeismar (Hessen) zum ca. 40 km entfernten Bahnhof nach Scherfede, da uns keine andere Alternative passender erschien. Dort kauften wir dann abermals Tickets, da wir ja nun das Bundesland gewechselt hatten und auf einer anderen Strecke unterwegs waren und nahmen den Zug um 18:45 Uhr.

Dazu möchte ich noch erwähnen, dass wir mittlerweile kraftlos, ohne Bargeld und keine Getränke und Essensreserven mehr bei uns hatten. Wir mussten zwischendurch also noch im Restaurant einkehren (wieder ca. 60 Euro ausgegeben) um unseren Hunger und Durst zu stillen. Als wir dann in Brilon Wald ankamen gegen 18:30 Uhr, mussten wir zu guter Letzt auch noch unsere schweren E-bikes mit Gepäck die Treppen vom Bahnsteig runter und wieder raus tragen, da es auf diesem Bahnhof keine andere Möglichkeit gibt den Bahnsteig zu verlassen (auch das hatten wir uns so nicht ausgesucht!).

Nun waren wir ja immer noch nicht am Zielort in Willingen angekommen. Aber völlig entkräftet war eine selbstständige Weiterfahrt auch nicht mehr möglich und wir mussten uns abholen lassen, was auch wieder Kosten verursacht hat.

Nicht nur, dass wir Stunden später als geplant zu hause angekommen sind, damit kann man leben. Aber diese Art und Weise wie man behandelt wurde, das war ganz schrecklich! Und da erwarten wir eine Entschuldigung sowie Entschädigung! Das grenzte schon an Körperverletzung.

Wir bitten um Rückmeldung und Stellungnahme.
Freundliche Grüße aus Willingen
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Stella Rönsch
Silke Schilling